Es bleibt was hängen – Spekulationen über die Klinikschließung in Geislingen

War es ein Versprecher? War es eine Spekulation der NWZ? War es Unvorsichtigkeit? …Oder wollte man mal sehen, wie die Politik und Bevölkerung reagiert, wenn in der Zeitung etwas von der bevorstehenden Schließung der Klinik in Geislingen steht.

Auf jeden Fall war der Sturm mächtig, der der Klinikleitung und dem Landrat da entgegenpfiff. Einvernehmlich über Parteigrenzen hinweg wollen alle Parteien zu dem Standort Geislingen stehen, trotz jährlicher Millionendefizite.

Aber im Einzelnen:

Die Patientenzahlen nehmen immer weiter ab, die Menschen werden zwar älter, trotzdem bleiben sie gesünder und auch die Aufenthaltsdauer in der Klinik verkürzt sich immer weiter. Mehr und mehr Operationen können zudem ambulant durchgeführt werden.

Wen man in laufende Planungen Veränderungen vornimmt (die zudem immer zu Mehrkosten führen) dann eher bei einer Verringerung der Bettenzahl, nicht in eine Erhöhung. Eine Vergrößerung des Baukörpers, weil irgendwann einmal in ferner Zukunft in Geislingen die Klinik geschlossen wird, führt zudem zwangläufig zu Räumen, die jahrelang leer stehen werden. Dies macht keinen Sinn!

Der Landkreis hat Probleme, die vielen geplanten Investitionen in den nächsten Jahren finanziell zu stemmen. Die Kreisumlage kann nicht unendlich erhöht werden. Eine für dieses Jahr geplante Erhöhung konnte der Landrat nicht im Kreistag umsetzen, es wird für ihn in den nächsten Jahren nicht einfacher.

Der Landkreis muss also sparen, egal was wie nach außen kommuniziert wird. Eine Möglichkeit ist hier, die moderne, mir viel Geld auf Vordermann gebrachte Klinik in Geislingen an einen privaten Träger zu verkaufen. Der private Träger kann dann dort eine Spezialklinik einrichten und für Notfälle einige Akutbetten vorhalten. Dem Landkreis spült der Verkauf Millionen in die leeren Kassen, der Klinikstandort Geislingen inclusive der Arbeitsplätze bleibt erhalten und auch der jährlich vom Landkreis zu tragende Abmangel der Klinik wird deutlich geringer, endlich kann von einer schwarzen Null nicht nur geträumt werden.

Vor diesem Planspiel macht auch die Aufstockung der Bettenzahl in Göppingen Sinn! Die Geschäftsführung macht sich sicher solche Gedanken, dafür werden sie auch bezahlt. Aber ob die Pläne schon sehr real sind, ob ein privater Investor schon angefragt hat oder ob das Ganze noch im Phantasiestadium ist, das wissen nur die Mitglieder der Geschäftsführung und der Landrat.

Fazit: Die Zeiten sind leider so, dass niemand mehr niemandem traut, insoweit wird weiter spekuliert werden!

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