Erste-Hilfe an Bord: Was gehört in den Verbandkasten? Die Johanniter empfehlen Autofahrern, vor Reisen den Inhalt zu prüfen

Die Koffer sind gepackt, die Route ist geplant, das Auto vollgetankt – doch was viele Autofahrer vor der Reise vergessen, ist der Blick in den Verbandkasten: Ist er noch vollständig? Der kleine Lebensretter ist für jeden PKW vom Gesetzgeber verbindlich vorgeschrieben, die DIN Norm 13164 regelt seinen Inhalt. Unter anderem gehören Wundpflaster, Verbandspäckchen, Mullbinden und eine Rettungsdecke hinein, aber auch Einmalhandschuhe und eine Erste-Hilfe-Schere zählen zur Grundausstattung. „Oft nutzen Autofahrer den Verbandkasten als Erweiterung ihrer Reiseapotheke, zum Beispiel bei Wanderungen. Das ist sehr sinnvoll, aber sie dürfen nicht vergessen, die verbrauchten Materialien wie Heftpflaster oder Kompressen wieder nachzufüllen“, erläutert Dr. Harald Genzwürker, Landesarzt der Johanniter in Baden-Württemberg.

Auch ein Blick auf das Verfallsdatum lohnt sich in regelmäßigen Abständen: „Sterile Verbandsmaterialien wie Wundkompressen oder Verbandtücher haben ein Verfallsdatum, dass auf der Verpackung aufgedruckt ist“, sagt der Erste-Hilfe-Experte. „Ist dieses Datum überschritten, muss das Material ausgetauscht werden. Dazu gehört auch, beschädigte Verpackungen von keimfreien Binden und Verbandpäckchen zu ersetzen.“ In der Apotheke erhalten Autofahrer alle notwendigen Materialien, um den Verbandkasten wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.

Gerade bei längeren Fahrten oder Urlaubsreisen sollte der Verbandkasten nicht ganz unten unter dem Reisegepäck verstaut sein: „Zur Urlaubssaison kommt es auf Autobahnen häufig zu Staus mit Auffahrunfällen und verletzten Reisenden“, sagt der Landesarzt. „Wer dann seinen Verbandkasten im Kofferraum lange suchen muss, verliert wertvolle Zeit. Der beste Ort ist, ihn sicher unter dem Fahrersitz zu verstauen. So hat man jederzeit Zugriff.“ Dort ist der Kasten auch vor Sonneneinstrahlung geschützt.

„Autofahrer sollten sich mit dem Inhalt des Verbandkasten und der Anwendung des Materials vertraut machen, bevor es zum Notfall kommt“, rät Genzwürker. „Sinnvoll ist, regelmäßig seine Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem entsprechenden Kurs aufzufrischen, dann fühlt man sich im Ernstfall sicherer.“ Wer im Notfall nicht weiß, wie er helfen kann, schlägt in der Erste-Hilfe-Broschüre nach – auch die gehört in den Verbandkasten. „Bei schweren Verletzungen gilt natürlich: Sofort den Notruf über 112 verständigen“, so Genzwürker.

PM

 

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