Sonntagsgedanken Entschiedenheit – und fange bei mir an!

Lukas erzählt im Evangelium vom Sonntag (Lk 9,51-62) von drei Aufrufen zur Nachfolge. So verschieden die Wege der einzelnen sind, es geht dabei immer um eine Entschiedenheit und die Bereitschaft zu klaren Entscheidungen, die mit schmerzlichen Einschnitten verbunden sein können.

Koengeter 2Jesus nennt drei davon: Heimatlosigkeit („Der Menschensohn aber hat keinen Ort, an dem er sein Haupt hinlegen kann“), Verlassen der Familie („Lass die Toten ihre Toten begraben. Du aber folge mir nach“) und die Unumkehrbarkeit der Entscheidung („Wer die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückschaut, taugt nicht für das Reich Gottes“). Nun ist Jesus kein Feind von Familie und auch kein seltsamer Einzelgänger. Und dennoch fordert er Entschiedenheit. Wer ihm folgt, der kann nicht alles einfach so weiterführen wie bisher; der muss loslassen können – auch Liebgewonnenes; der muss bereit sein, neue Wege zu gehen. Einfach nur zu bekennen: „Ich will dir folgen, wohin du auch gehst“, bleibt solange ein Lippenbekenntnis, bis es Folgen für das eigene Leben hat.

Ich frage mich manchmal: Merkt man uns als Christen an, wes Geistes Sonntagsgedanken160626KoengeterKind wir sind? Merkt man uns an, dass wir nichts wichtiger finden, als Leben zu fördern, zu schützen und zu bewahren? Die Treue, die Jesus auf seinem Weg für uns und für unser Heil durchgehalten hat, ermutigt mich, immer wieder kleine Schritte im Sinne Jesu zu gehen. Ich will darüber nachdenken, wozu ich von Gott in diese Welt gestellt bin. Und manchmal geht es mir so, dass viele Pläne und Alltagsaufgaben mich in Atem halten, dass ich gar nicht so genau zum Nachdenken komme. Aber gerade wer nachdenkt, der entdeckt oft, was zu ändern wäre und hier lockt der Gewinn eines erfüllteren Lebens. Auf dem Weg Jesu gehen, das geht aber wohl nicht ohne deutliche Entscheidungen und Entschiedenheit. Jetzt, heute ist wieder die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird wieder getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn ich mit Jesus als neuer Mensch leben will. Ich wünsche Ihnen dieses erfülltere Leben, die Entschiedenheit. Gesegneten Sonntag!

Norbert Köngeter, Stadtdiakon

Bildunterschrift: Einen Weg entschieden gehen, auch wenn er manchmal steinig ist.

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