Kommunen haben im Schnitt 4 664 Einwohner

Baden‑Württemberg: Einwohnerstärkste Kommunen im Landkreis Karlsruhe – Kleinste Gemeinden im Landkreis Tuttlingen

In den 1 101 Gemeinden Baden‑Württembergs lebten am 30. Juni 2014 rund 10,67 Millionen Einwohner, davon 8,68 Mill. in den 35 Landkreisen und 1,99 Mill. in den 9 Stadtkreisen des Landes. Die Spannweite bei den Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden reicht von knapp 100 (Böllen im Landkreis Lörrach) bis etwa 608 000 (Landeshauptstadt Stuttgart). Im Durchschnitt leben in einer baden-württembergischen Kommune 4 664 Personen. Damit repräsentiert die Gemeinde
Ötisheim im Enzkreis – was die Einwohnerzahl angeht – die »Durchschnittsgemeinde« des Landes, so das Statistische Landesamt.

Die Verteilung der Bevölkerung auf die Gemeinden nach ihrer Größe ist sehr unterschiedlich: Lediglich jeder siebte Baden‑Württemberger (1,58 Mill.) lebt in einer Kommune mit weniger als 5 000 Einwohnern, obwohl mehr als die Hälfte der 1 101 Gemeinden des Landes zu dieser Größenklasse zählt. Immerhin knapp ein Drittel der Baden‑Württemberger hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes ihren Hauptwohnsitz in einer der derzeit 90 Städte mit zwischen 20 000 und 100 000 Einwohnern.

Annähernd jeder fünfte Baden‑Württemberger lebt in einer der neun Großstädte des Landes mit mehr als 100 000 Einwohnern  . Von den ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern hat sogar fast jeder Dritte seinen Hauptwohnsitz in einer Großstadt, da diese überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten leben. Die Größenstruktur der Gemeinden unterscheidet sich innerhalb des Landes zum Teil beträchtlich: Mit Abstand am größten sind – im Schnitt – die Kommunen im Landkreis Karlsruhe: Dort hat eine Gemeinde durchschnittlich immerhin 11 902 Einwohner 1  . Die wenigsten Einwohner haben die Kommunen im Landkreis Tuttlingen: Im Durchschnitt leben dort lediglich 1 720 Einwohner in einer Gemeinde; in 11 der 35 Gemeinden dieses Landkreises liegt die Einwohnerzahl sogar jeweils unter 1 000 Personen. Dagegen gibt es in 22 der 35 Landkreise des Landes überhaupt keine Gemeinden, die weniger als 1 000 Einwohner haben.

Die regional unterschiedliche Größenstruktur der Gemeinden in Baden‑Württemberg ist zum einen historisch bedingt. Zum anderen haben vor allem aber auch die Gemeindegebietsreform zu Beginn der 1970er-Jahre sowie die unterschiedliche Dynamik in der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zur heutigen regionalen Gemeindegrößenstruktur beigetragen.

1Als Maß für die durchschnittliche Einwohnerzahl wurde der so genannte Median zugrunde gelegt, weil beim arithmetischen Mittel »Ausreißer« (hier: eine sehr große Gemeinde in einem Landkreis) zu Verzerrungen geführt hätten. Bei diesem Maß werden die Daten (hier: die Einwohnerzahlen der Gemeinden eines Kreises) nach ihrer Größe sortiert; der Median ist dann der zentrale Wert, so dass im vorliegenden Fall die Hälfte der Gemeinden eines Kreises weniger, die andere Hälfte mehr Einwohner hat. Bei einer geraden Anzahl von Werten ergibt sich der Median als Durchschnitt der beiden zentrale Werte – im Fall des Landkreises Karlsruhe aus den Einwohnerzahlen der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten (11 662) und Waldbronn (12 141).

 

Bevölkerung in Baden-Württemberg am 30.06.2014 nach Gemeindegrößenklassen
Bevölkerung in Gemeinden mit … bis unter …. Einwohnern Bevölkerung insgesamt Davon
Deutsche Ausländer
Anzahl Anteil in %1) Anzahl Anteil in %1) Anzahl Anteil in %1)
1) An der jeweiligen Bevölkerung insgesamt.
unter 5.000 1.583.846 14,8 1.480.922 15,8 102.924 7,9
5.000 – 20.000 3.787.430 35,5 3.419.717 36,5 367.713 28,1
20.000 – 100.000 3.254.371 30,5 2.807.871 30,0 446.500 34,1
100.000 und mehr 2.046.849 19,2 1.656.447 17,7 390.402 29,9
insgesamt 10.672.496 100,0 9.364.957 100,0 1.307.539 100,0

 

Bevölkerung insgesamt sowie durchschnittliche Einwohnerzahl je Gemeinde in den Landkreisen Baden-Württembergs am 30.06.2014
Landkreis Bevölkerung insgesamt Durchschnittliche Einwohnerzahl1) „Durchschnittsgemeinde(n)“ im Landkreis
1) Median: Die Hälfte der Gemeinden hat mehr, die andere Hälfte weniger Einwohner; bei einer geraden Anzahl von Werten ergibt sich der Median als Durchschnitt der beiden zentralen Werten, das heißt zwei Gemeinden bilden die „Durchschnittsgemeinden“.
Böblingen 372.282 8.900 Aidlingen / Magstadt
Esslingen 514.239 6.013 Altbach / Neuffen, Stadt
Göppingen 249.402 3.705 Bad Ditzenbach / Bad Überkingen
Ludwigsburg 524.068 7.855 Oberstenfeld
Rems-Murr-Kreis 412.437 8.752 Urbach
Heilbronn 327.610 5.326 Kirchardt / Neudenau, Stadt
Hohenlohekreis 108.550 5.212 Forchtenberg, Stadt / Schöntal
Schwäbisch Hall 188.585 4.153 Gerabronn, Stadt / Kirchberg an der Jagst, Stadt
Main-Tauber-Kreis 130.104 4.787 Creglingen, Stadt / Niederstetten, Stadt
Heidenheim 128.296 7.047 Königsbronn
Ostalbkreis 307.694 3.185 Neuler / Spraitbach
Karlsruhe 430.359 11.902 Linkenheim-Hochstetten / Waldbronn
Rastatt 224.330 6.119 Muggensturm
Neckar-Odenwald-Kreis 141.662 4.419 Limbach
Rhein-Neckar-Kreis 532.817 8.359 Mühlhausen / Rauenberg, Stadt
Calw 152.096 3.587 Gechingen
Enzkreis 193.260 6.125 Ispringen / Kämpfelbach
Freudenstadt 114.844 5.609 Eutingen im Gäu / Waldachtal
Breisgau-Hochschwarzwald 253.317 3.300 Glottertal / Eichstetten am Kaiserstuhl
Emmendingen 158.997 3.740 Riegel am Kaiserstuhl / Wyhl am Kaiserstuhl
Ortenaukreis 413.882 4.786 Kappel-Grafenhausen
Rottweil 135.680 3.926 Dietingen
Schwarzwald-Baar-Kreis 205.557 5.372 Brigachtal / Bräunlingen, Stadt
Tuttlingen 133.831 1.720 Deilingen
Konstanz 274.365 4.494 Bodman-Ludwigshafen
Lörrach 222.644 2.385 Schwörstadt
Waldshut 164.810 3.881 Rickenbach / St. Blasien, Stadt
Reutlingen 276.957 5.083 St. Johann / Wannweil
Tübingen 217.088 5.604 Bodelshausen
Zollernalbkreis 184.902 3.612 Bitz
Alb-Donau-Kreis 188.540 1.894 Nellingen
Biberach 189.615 2.770 Ingoldingen
Bodenseekreis 208.951 4.774 Eriskirch
Ravensburg 275.097 4.028 Altshausen
Sigmaringen 127.460 3.277 Herdwangen-Schönach
Baden-Württemberg 10.672.496 4.664 Ötisheim

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015

 

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