Erste Warnstreiks im Öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg

Nachdem am Wochenende ver.di in der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst der Länder bereits am Badischen Staatstheater in Karlsruhe gestreikt hat und eine Premiere und eine Händel-Aufführung nur mit Einschränkungen durchgeführt werden konnte, sind ab Dienstag weitere Landesbehörden von Arbeitsniederlegungen betroffen.

Gestreikt wird in Zentren für Psychiatrie, Universitäten und Studierendenwerken, Autobahnmeistereien und Landesbehörden. ver.di reagiert damit auf die erneute Verweigerung eines Angebots und die Forderung der Arbeitgeber nach Einschnitten bei der betrieblichen Altersversorgung.

Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Die Zusatzversorgung ist das letzte echte Plus, das den öffentlichen Dienst beim Anwerben von Fachkräften noch konkurrenzfähig macht, das Gehalt ist es schon lange nicht mehr. Die Politik kann nicht den Ausbau von Betriebsrenten fordern und gleichzeitig da, wo sie selbst Arbeitgeber ist, die Leistungen kürzen wollen.

Nähere Informationen zu den Warnstreiks nach ver.di Bezirken:

 

Schwarzwald-Bodensee 3. März

Warnstreik ZfP Reichenau, Universität Konstanz, der HTWG, des Bibliotheksservicezentrums

 

Rhein-Neckar 4. März

Warnstreik im Zentrum für Psychiatrie Nordbaden, Autobahnmeisterei, weitere Dienststellen.

 

Ostwürttemberg-Ulm 4. und 5. März

4.3. Warnstreik Hochschule Aalen

5.3. Warnstreik in Ulm: Universität, Hochschule, Studentenwerk, Autobahnmeisterei Heidenheim.

11:00 Uhr Demonstration durch die Innenstadt, 11:55 Uhr Kundgebung Weinhof, Ulm

 

Südbaden

  1. März Protestaktion Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  2. März Warnstreik am Zentrum für Psychiatrie Emmendingen

 

Fils-Neckar-Alb 5. März Warnstreik am Regierungspräsidium, Universität und Studentenwerk Tübingen, KBF Mössingen, am Unteren Lindenhof (Uni Hohenheim), Hochschule Reutlingen.

 

Oberschwaben 5. März Warnstreik im ZfP Weissenau und Bad Schussenried sowie weiteren Dienststellen. Teilnahme an Kundgebung in Ulm.

Am vergangenen Donnerstag und Freitag (26./27. Februar 2015) fand die zweite Runde der Verhandlungen für die mehr als 800.000 Tarifangestellten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) statt. Erneut legten die Arbeitgeber kein Angebot vor.

ver.di fordert für die Beschäftigten eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich fordert ver.di die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage. Darüber hinaus sollen sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausgeschlossen werden. Das Tarifergebnis muss nach Auffassung von ver.di zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden.

In Baden-Württemberg (per 30.06.2013) sind 119.229 Angestellte direkt von den Verhandlungen betroffen, davon sind 32.914 nur befristet beschäftigt. Für 194.657 Beamtinnen und Beamte fordert ver.di von der Landesregierung die Übertragung des Tarifergebnisses für die Länder.

PM

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